Ermüdungseigenschaften von additiv gefertigten Titanstrukturen im Hinblick auf den Einsatz im menschlichen Körper

Autor/innen

  • Andre Riemer Universität Paderborn, Fachgruppe Angewandte Mechanik
  • Hans Albert Richard Universität Paderborn, Fachgruppe Angewandte Mechanik
  • Britta Schramm Universität Paderborn, Fachgruppe Angewandte Mechanik

Schlagworte:

Additive Fertigung, Additive Manufacturing, Hüftprothese, Implantat, Schwellenwert gegen Ermüdungsrissausbreitung, Titanwerkstoffe, Wärmebehandlung

Abstract

Das additive Fertigungsverfahren Laserstrahlschmelzen eignet sich in besonderer Weise zur Herstellung von komplexen Strukturen geringer Stückzahlen. Folglich ist dieser Prozess prädestiniert für die Fertigung von Implantaten und Prothesen. Mit Hilfe des Laserstrahlschmelzens lassen sich Strukturen anspruchsvoller Geometrie auf relativ einfache Weise – ausgehend von einem entsprechenden CAD-Datensatz – realisieren. Dabei können metallische Werkstoffe, wie beispielsweise die hochfeste und biokompatible Titanlegierung TiAl6V4, zum Einsatz kommen. Im Hinblick auf die Ermüdungseigenschaften werden an Kompaktzugproben Schwellenwerte gegen Ermüdungsrissausbreitung und Rissgeschwindigkeitskurven experimentell ermittelt. Dabei zeigt sich, dass bei einer additiv gefertigten Titanstruktur deutlich höhere Risswachstumsraten auftreten als bei vergleichbarem Grundmaterial. Durch entsprechende Wärmebehandlungsverfahren kann die Rissempfindlichkeit der Titanlegierung TiAl6V4 jedoch deutlich gesenkt werden, so dass die bruchmechanischen Kennwerte der additiv gefertigten Strukturen denen des Grundmaterials entsprechen. Beschrieben werden im Rahmen dieses Beitrags zudem Lebensdaueruntersuchungen an einer Hüftprothese. Dabei zeigt sich, dass mittels additiver Fertigung mit anschließender Wärmebehandlung hochfeste Prothesen hergestellt werden können.

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Veröffentlicht

01.12.2015

Zitationsvorschlag

Riemer, A., Richard, H. A., & Schramm, B. (2015). Ermüdungseigenschaften von additiv gefertigten Titanstrukturen im Hinblick auf den Einsatz im menschlichen Körper. RTe Journal, 12(1). Abgerufen von https://rtejournal.de/rte/article/view/2015_14

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